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Die Geschichte der Langenauer SPD geht zurück bis ins Jahr
1914. Damals wurde bei der Ortspolizeibehörde ein Sozialdemokratischer
Verein angemeldet. Am 24. Januar 1914 fand die Gründungsversammlung
des "Sozialdemokratischen Vereins Langenaus" statt.
Nachdem auf dieser Gründungsversammlung mehrere Anwesende
ihren Beitritt erklärten, konnte die politische Arbeit mit
elf Mitgliedern begonnen werden.
Trotz Ausbruch des 1. Weltkrieges konnten noch bis 1916 Mitgliederversammlungen
durchgeführt werden. Der letzte Eintrag in den Protokollbüchern
von diesem Jahr lautet: "Der männermordende Krieg macht
sich in unseren Reihen immer fühlbarer bemerkbar. Fast alle
Genossen sind eingezogen, zum Teil gefallen und die anderen im
Hilfsdienst. Versammlungen werden keine mehr durchgeführt,
weil nur noch zwei Genossen in Langenau sind."
Mit dem Ende des Krieges begann auch in Langenau wieder das politische
Leben. Am 17. November 1918 wurde im Gasthaus "Gähen
Berg" eine Volksversammlung abgehalten. Dass von Anfang an
ein reges politisches Leben im Ortsverein herschte, ist aus den
Protokollbüchern ersichtlich. Es wurden 12 Mitgliederversammlungen
mit vorausgehender Ausschusssitzung, vier öffentliche Versammlungen,
eine Frauenversammlung, eine Versammlung zum Revolutionstag (9.
November), sowie eine Mai- und Weihnachtsfeier im Jahr abgehalten.
Eine der wesentlichen Aufgaben des SPD Ortsvereins war die Mitarbeit
in der Kommunalpolitik, das heißt im Gemeinderat. So wurden
in der ersten Gemeinderatswahl nach dem Krieg drei Sozialdemokraten
in den Gemeinderat gewählt. Diese drei Sitze konnten bis
1933 gehalten werden.
Mit der Machtergreifung Hitlers begann auch für die Langenauer
Genossen eine schwere Zeit. Am 22. Juni 1933 wurde die SPD verboten.
Aufgrund des Gleichschaltungsgesetztes hatte die SPD schon Wochen
vorher ihre Sitze im Gemeinderat verloren. Bei einigen langenauer
Sozialdemokraten wurden Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen
durchgeführt. Jakob Mayer - langjähriger Vorsitzender
des Ortsvereins - wurde außerdem mehrfach kurzfristig im
Fort Oberer Kuhberg inhaftiert.
Fast auf den Tag genau 43 Jahre nach der Gründung des SPD
Ortsvereins, fand am 25. Januar 1947 die erste Hauptversammlung
statt. Die langenauer SPD hatte zu diesem Zeitpunkt schon wieder
39 Mitglieder.
Bei den Gemeideratswahlen ein Jahr zuvor konnte die SPD von den
zwölf Sitzen drei erringen, außerdem wurde mit Hans
Marx zum ersten Mal ein Sozialdemokrat Bürgermeister von
Langenau. Aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahl wurde beschlossen,
die Zahl der Gemeinderäte von bisher zwölf auf 18 zu
erhöhen. Bei den Wahlen vom 7. Dezember 1947 konnte die SPD
erneut drei Sitze erringen.
In den folgenden Jahren konnte diese Sitze gehalten werden. Bei
der Wahl am 24. Oktober 1971 konnte die SPD erstmals die höchste
Zahl der eingereichten Stimmen erreichen und die Anzahl ihrer
Sitze auf fünf erhöhen. |